Trainingsmaterial Nr. 41

Inhaltsverzeichnis

Die Fakir-Dame
Ein Bauernendspiel aus der Deutschen Schulmeisterschaft
Was ist eigentlich …
Dauerschach
Nachschlag
Hausaufgabe




  Die Fakir-Dame

Bild Heute geht es um den extrem seltenen Fall eines Damenopfers auf g3 bzw. g6 bei unversehrter gegnerischer Bauernstruktur. Die Dame liegt dort wie ein Fakir auf einem Bett aus Nägeln, weshalb auch der anschauliche Begriff "Fakir-Dame" vorgeschlagen wurde.
Wir kennen die grundlegende Geometrie des Motivs bereits aus Training 37 – doch da war es einfach, war doch der einzige gefährliche gegnerische Bauer gefesselt, heute geht es hingegen um wirkliche Damenopfer.
Das bekannteste Beispiel zu unserem Thema ist die berühmte Partie von Frank James Marshall (der "goldene Zug"), die wir bereits in der 3. Trainingseinheit betrachtet haben. Heute wollen wir einige weitere instruktive Fälle aufs Brett bringen. Besonders eindrucksvoll ist es dabei, wie die Figuren des Angreifers auf unterschiedliche Weise zusammenwirken. Türme, Läufer und Springer bringen den gegnerischen König gemeinsam zur Strecke.

Eine sehr schöne Partie ist mit dem Namen des Amerikaners Albert Whiting Fox (1881 – 1964) verbunden, der allein wegen dieser Leistung im Gedächtnis der Schachwelt verankert bleibt.
Fox – Bauer, Belgien 1901
Vom gleichen Spieler gibt es noch eine zweite Partie mit Damenopfer auf g6, bei der man allerdings berechtigte Zweifel hat, ob es sich um eine ernsthafte Schachpartie handelte. Die Gegenwehr ist recht schwach und auch Fox fand im Partieverlauf oft nicht den besten Zug. Wegen der ungewöhnlichen Schlusswendung verdient sie aber trotzdem Erwähnung.
Eine weitere Partie, die Mr. Fox zugeschrieben wird.

Weltmeister Aljechin gelang ein ähnliches Damenopfer in einer Simultan-Vorstellung.
Aljechin – Supico, Portugal 1941

Großmeister Nicolas Rossolimo (1910 – 1975) – ein gebürtiger Russe, der später in Frankreich und den USA lebte – bezwang in unserer vierten Beispielpartie den herausragenden Spieler der Karibikinsel Puerto Rico.
Rossolimo – Reissman, Puerto Rico 1967

Die Beispiele für Fakir-Damen sind nicht so zahlreich – da kann man nicht wählerisch sein. So erlangte auch die folgende Partie des Karlsbader Meisters Victor Tietz einige Berühmtheit, obwohl die Kombination bei besserer Gegenwehr nicht ganz so schwungvoll enden musste.
Tietz – Mader, Karlsbad 1896

Sehr beeindruckend ist die folgende Kombination des Engländers Horatio Caro (1862 – 1920). Er lebte lange in Berlin und sein Name ist vor allem dank der nach ihm benannten Eröffnung (Caro-Kann-Verteidigung) in Erinnerung.
NN – Caro, Berlin 1888

In unserem letzten Beispiel braucht es nicht viel Phantasie, sondern nur sture Rechenfähigkeit. Das Damenopfer leitet eine kurze zwingende Zugfolge ein, an deren Ende der Angreifer einen Bauern gewonnen hat. So einfach kann Schach sein.
Für diese Partie erhielt der jugoslawische Großmeister Marovic den "Schönheitspreis" der Studenten-Team-Weltmeisterschaft 1964. Sein Gegner war der mongolische Nationalspieler Tsagan. Doch so ganz neu war die Kombination nicht. Sie wurde bereits in den 1940er-Jahren in einer Fernpartie zwischen dem Neuseeländer Robert Wade und seinem Landsmann Bennett gespielt. Außerdem sollen bereits 1938 russische Autoren eine Eröffnungs-Analyse veröffentlicht haben, die zu dieser Stellung führte. Vermutlich gibt es mehrere Vorgänger und Marovic hatte einfach das Glück, dass ihm der effektvolle Gewinn bei einem hochrangigen, viel beachteten Turnier gelang.
Marovic – Tsagan, Polen 1964




  Ein interessantes Bauernendspiel
Sebastian Wendt – Jonas Pohl

In einer – wie sich später herausstellen sollte – wichtigen Partie der Deutschen Meisterschaft der Schulen 2006 standen sich die 14jährigen Schüler Sebastian Wendt (Bayern) und Jonas Pohl (Berlin) gegenüber. Mit dem späteren Sieg sicherte Jonas seinem Team das 2:2-Unentschieden und am Ende den wichtigen 5. Platz unmittelbar vor Sebastians Mannschaft.
Die Partie führt uns wieder einmal vor Augen, wie wichtig es ist, Bauernendspiele richtig einzuschätzen und korrekt zu behandeln. Es kommen gleich mehrere typische Motive aufs Brett und die Bewertung kippt von klarem weißen Vorteil über totalen Ausgleich bis zum schwarzen Sieg – eine sehr lehrreiche Partie, trotz oder gerade wegen der enthaltenen Fehler.

Der erste Blick auf dieses Endspiel führt möglicherweise zu einer Fehleinschätzung – vor allem wegen der weißen Bauernstruktur am Königsflügel. Doch wir haben es hier mit dem Sonderfall eines "starken Doppelbauern" zu tun. Das wird z. B. deutlich, wenn man den vorderen dieser beiden Bauern nur um ein Feld nach hinten versetzt – schon ändert sich die Stellungsbewertung.
Weiß steht hier klar auf Gewinn. Sein König ist aktiver, sein Doppelbauer ist keine Schwäche – vor allem nicht im Vergleich zu dem rückständigen schwarzen Bauern c6 und dessen isoliertem Kollegen auf a6. Außerdem wird schnell offenbar, dass Schwarz in einen höchst unangenehmen Zugzwang geraten wird.
Wendt – Pohl, Bad Homburg 2006 – 1. Phase des Endspiels
Weiß hat bis jetzt alles richtig gemacht. Er hat seinen König aktiviert und konsequent eine Stellung mit schwarzem Zugzwang angestrebt.

In der zweiten Phase des Endspiels hätte nun Weiß seinen Vorteil in zählbaren Erfolg verwerten sollen. Dabei unterläuft ihm ein lehrreicher Fehler. Bevor wir uns den Fortgang der Partie anschauen, wollen wir sehen, wie die konsequente Fortsetzung aus Sicht von Weiß hätte verlaufen sollen.
Wendt – Pohl, Bad Homburg 2006 – Gewinnfortsetzung für Weiß
Mit einem Abtausch konnte Weiß die Lage klären und anschließend den schwarzen Zugzwang zu einem sonnenklaren Gewinn ausnutzen.

In der Partie entschied sich Weiß für einen naheliegenden Zug, der den schwarzen Zugzwang scheinbar sofort herbei führte. Doch Jonas fand eine überraschende Lösung, aus der Not eine Tugend zu machen.
Wendt – Pohl, Bad Homburg 2006 – 2. Phase des Endspiels
Nach dem weißen Fehler im 40. Zug fand Schwarz eine schöne Rettung. Nun ist die Partie völlig ausgeglichen und hätte remis enden sollen. Ein Ergebnis, das immer noch Sebastians Team zum Mannschaftssieg genügt hätte…

In den Nebenvarianten der vorstehenden Partiephase verbergen sich übrigens noch einige interessante Zugzwangstellungen, die man gesehen haben sollte.
Wendt – Pohl, Bad Homburg 2006 – Interessante Entdeckungen in Nebenvarianten
Die Varianten zeigen schön, wie sorgfältig man auch in scheinbar völlig "toter" Remisstellung spielen muss.

Der plötzliche Wandel der Situation hatte Weiß wohl aus dem Konzept gebracht. So folgte nun ein weiterer Patzer, nach dem er die Partie sogar noch verlor.
Wendt – Pohl, Bad Homburg 2006 – 3. Phase des Endspiels
Weiß erlaubte dem Gegner ohne Not die Bildung eines gedeckten Freibauern. Diesen Vorteil setzte Jonas dann (nach einigem Zögern) schließlich konsequent um.




  Was ist eigentlich…

… ein ruhiger Zug? Als "ruhigen Zug" bezeichnet man alle Züge, bei denen nichts geschlagen und kein Schach geboten wird. Innerhalb einer mehrzügigen Kombination sind diese ruhigen Züge besonders schwer zu finden und zu berechnen – hat doch der Gegner meist reichlich Reaktionsmöglichkeiten zur Auswahl. Deshalb werden Kombinationen als besonders attraktiv betrachtet, wenn sie einen ruhigen Zug enthalten. Gerade im Abschnitt über Fakir-Damen haben wir in der Partie von Horatio Caro ein eindrucksvolles Beispiel kennen gelernt.

… eine Freie Partie?. Von einer "Freien Partie" ist die Rede, wenn eben nicht innerhalb eines Turniers oder eines anderen Wettkampfes gespielt wurde. Heutzutage werden "freie" Partien der führenden Großmeister praktisch nicht mehr veröffentlicht. In der Vergangenheit war das anders. Viele herausragende Kombinationen der Schach-Geschichte entstammen gar nicht aus Turnierpartien sondern aus gemütlichen Freundschaftspartien. Selbst die berühmte "Unsterbliche Schachpartie" (siehe Trainingseinheit 3) ist eine "Freie Partie".

… Zugumstellung? Mit diesem Begriff benennt man die Tatsache, dass sich viele Eröffnungsstellungen auf verschiedenen Wegen (durch verschiedene Zugfolgen) erreichen lassen. Wir hatten bereits in unserem Artikel über den Max-Lange-Angriff einen typischen Fall kennen gelernt.
Ein weiteres Beispiel ergibt sich in der Skandinavischen Verteidigung. Es geht um die Stellung nach den Zügen 1.e2-e4 d7-d5 / 2.e4xd5 Sg8-f6 / 3.c2-c4 c7-c6 Mit seinem letzten Zug hat Schwarz ein echtes Gambit angeboten. Wenn sich Schwarz mit dieser Stellung gut auskennt (und sonst würde er nicht so spielen), sollte er jetzt die besseren praktischen Chancen bekommen – falls Weiß das Gambit annimmt.
In der großen Datenbank von Chessbase (2006) taucht diese Stellung 2220mal auf. Nur in knapp 20% der Partien hat Weiß den Gambitbauern geschlagen. Unter allen gespielten Zügen hat Weiß mit 4.d5xc6 die geringste Punktausbeute erreicht – nicht weil der Zug schlecht wäre, sondern weil man offenbar einem Spezialisten in dessen Lieblingswaffe gelaufen ist.
Wenn nun aber Weiß mit 4.d2-d4 c6xd5 / 5.Sb1-c3 fortsetzt, landen wir plötzlich in einer Stellung aus der Caro-Kann-Verteidigung, dem so genannten Panow-Angriff. Zu dieser Stellung kennt die gleiche Datenbank fast 16000 Partien. Die große Mehrheit dieser Partien begann aber mit den Zügen 1.e2-e4 c7-c6 / 2.d2-d4 d7-d5 / 3.e4xd5 c6xd5 / 4.c2-c4 Sg8-f6 / 5.Sb1-c3. Ein typischer Fall von Zugumstellung.
Der Sinn von gezielt eingesetzten Zugumstellungen liegt darin, bestimmten Varianten aus dem Wege zu gehen, die man als unangenehm betrachtet. Auch der psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen, gerät doch meist ein Spieler auf ein Eröffnungsterrain, wo er gar nicht hin wollte.




  Das Dauerschach

"… und Remis durch Dauerschach" mit diesen lapidaren Worten endet mancher Partiekommentar. Uns ist natürlich klar, was damit gemeint ist: Ein Spieler kann dem Gegner zwar fortwährend Schach bieten, zu einem Matt genügt es aber nicht. Der Gegner kann diesen Schachgeboten nicht – oder zumindest nicht ohne entscheidende Verluste – ausweichen. Der Schach bietende Spieler hingegen würde bei anderen Zügen vermutlich verlieren, z. B. weil er materiell schwer im Rückstand ist oder sich einer ansonsten unabwendbaren Drohung gegenüber sieht.
Genau in diesen Fällen sprechen wir vom Dauerschach oder ewigen Schach.

In den offiziellen Spielregeln wird man allerdings diese Begriffe umsonst suchen. Eine formale Regel "Remis durch Dauerschach" gibt es nicht. In der Praxis werden solche Fälle also immer auf dreimalige Stellungswiederholung oder (seltener) die 50-Züge-Regel hinauslaufen. Beide Regeln haben wir schon ausführlich besprochen.
Als Schachspieler muss man aber immer daran denken, dass sich manche hoffnungslos scheinende Partie noch durch ein Dauerschach retten lässt.
Die berühmteste Dauerschachpartie "Hamppe – Meitner" haben wir bereits in der 4. Trainingseinheit vorgestellt.

Heute wollen wir einige weitere instruktive Beispiele betrachten.
Der folgende Partieschluss ist außerordentlich reich an interessanten Motiven auf beiden Seiten. Doch während zunächst beide Seiten bedingungslos auf Matt spielen, endet die Partie schließlich im friedlichen Dauerschach. Der hier "verlorene" halbe Punkt fehlte Großmeister David Bronstein (1924 – 2006) übrigens später zum Gesamtsieg in diesem stark besetzten Turnier.
Bronstein – Dely, Ungarn 1966
Mitunter führt auch eine Eröffnungsvariante recht schnell in ein Dauerschach. Der Angreifer hat mutig geopfert, doch reichen seine Kräfte nicht zum mattsetzen. In der folgenden Partie demonstrieren das immerhin zwei Weltmeister.
Aljechin – Lasker, Moskau 1914
Fast 50 Jahre später rettete an gleicher Stelle der frühere Weltmeister Smyslow eine scheinbar verfahrene Stellung gegen seinen Großmeisterkollegen Wasjukow.
Smyslow – Wasjukow, Moskau 1961

Sehr attraktiv ist der folgende Partieschluss. Ein Berliner Spitzenspieler konnte sich dank phantasievoller und ideenreicher Spielweise gegen einen dänischen Super-Großmeister ins Remis retten. Die Partie wurde in der Bundesliga gespielt. Bemerkenswert ist auch die Vielfalt der Dauerschachmotive in den verschiedenen Varianten dieser Partie.
von Herman – Hansen, Berlin 2006

Eine (sehr) glückliche Rettung ins Dauerschach ist auch mir selbst unlängst in einer Turnierpartie gelungen.
Münch – Binder, Berlin 2006

Sehr oft ist es die Dame, die ein Dauerschach herbeiführt. Doch auch die übrigen Figuren können ewiges Schach forcieren. Wir kennen bereits den Ausdruck "Blinde Schweine". Zwei Türme auf der 7. Reihe geben bei diesem Motiv Dauerschach.
In der Folge nun noch ein Blick auf die Leichtfiguren. Auch sie können ihren Beitrag zu unserem Thema leisten.
Studie von Holzhausen, 1899
Abschließend noch ein Dauerschach durch den Läufer. Es handelt sich um ein konstruiertes Beispiel aus Lehrbüchern.
Dauerschach durch den Läufer




  Nachschlag

Täglich werden weltweit Tausende Schachpartien gespielt. Gerade in den Zeiten des Internet gelangen Hunderte davon an die Öffentlichkeit, nur wenige werden wirklich von einem breiten Publikum wahrgenommen. Aber natürlich befinden sich darunter auch immer wieder schöne Beispiele zur Illustration von Themen, mit denen wir uns bereits in früheren Lektionen beschäftigt haben. Sie sollen künftig in der Rubrik "Nachschlag" aufgegriffen werden. So gehen uns besonders sehenswerte Partien nicht verloren und die Wiederholung ruft ein bereits besprochenes Thema in die Erinnerung.

In Trainingseinheit 22 sahen wir Partien zum Thema Festungsbau. Selbst bei klarem materiellen Rückstand gelingt so der unterlegenen Seite manchmal noch die Rettung zum Remis.
Beim Neckar-Open 2006 gelang FIDE-Meister Lars Stark ein bemerkenswerter Festungsbau in seiner Partie gegen GM Ilja Balinov.
Stark – Balinov, Deutschland 2006

Bei der Deutschen Meisterschaft der U10 2006 gab es mal wieder eine instruktive Partie zum Thema "Schlage nie auf b2" (siehe u.a. Trainingseinheit 11) zu sehen.
Auch wenn der Weiße am Ende doch noch vom rechten Weg abkommt, ist es eindrucksvoll, wie lange er das Einfangen der Dame vorbereiten kann und wie Schwarz trotz ideenreicher Verteidigung doch scheitern sollte. Sehen wir uns zunächst den Partieverlauf an.
Kyas – Galkin, Deutschland 2006
Weiß hätte also bei bester Spielweise klaren Vorteil erreichen können. Dass die Partie nicht ganz so verlief, steht auf einem anderen Blatt – immerhin hat Philipp Kyas in Sachen "Damenfang" Recht behalten.
Es lohnt aber, einmal genauer nachzusehen, ob sich Schwarz noch hartnäckiger verteidigen konnte.
Variante zur Partie Kyas – Galkin
Die Analysen in den Nebenvarianten dieser Stellung sind keinesfalls ausgereizt. Sie sollen lediglich zeigen, welch verschiedene Motive des Damenfangs hier möglich sind. Auch bei ideenreichster Verteidigung wird die schwarze Dame erobert – in einigen Fällen nimmt Schwarz aber genug Material mit, um noch auf Ausgleich zu hoffen.

Auch im nächsten Beispiel begegnet uns Wladislaw Galkin. Der Deutsche U10-Vizemeister stand kurz vor der Abreise zur Weltmeisterschaft, als ich ihn in einer Turnierpartie mit dem klassischen Springeropfer auf f7 (siehe Trainingseinheit 40) erwischte.
Binder – Galkin, Berlin 2006

In der zweiten Trainingseinheit haben wir das Erstickte Matt als sehr schönes Kombinationsmotiv kennen gelernt. Ein weiteres Beispiel soll uns daran erinnern. Die Besonderheit dieser alten Partie besteht darin, dass diesmal der weiße König komplett von eigenen Figuren (ohne Beteiligung von Bauern) erstickt wird.
Müller – Crane, London 1906
Eine überraschende Entdeckung war es für mich, dass das erstickte Matt nicht nur in der Ecke sondern auch in der Mitte der Grundreihe möglich ist. Aber – warum auch nicht?
Young – Dore, Boston 1892




  Hausaufgabe

Hier nun die Lösung zu der kleinen Knobelei aus Nr. 40. Wir hatten uns gefragt, ob es möglich sei, ein Doppelschach zu bieten, bei dem die ziehende Figur selbst kein Schach bietet.
Diese Möglichkeit besteht in der Tat, aber nur im Zusammenhang mit einem En-passant-Schlag. Siehe dazu die folgende Illustration, die in den 1950er-Jahren in England veröffentlicht wurde.
Lösung zur Hausaufgabe aus Nr. 40


Heute soll uns eine ähnliche Knobelfrage beschäftigen:
Ist es möglich, in einem einzigen Zug eine gegnerische Figur gleichzeitig zu fesseln und zu entfesseln? Dabei betrachten wir nur "echte" Fesselungen, also Fesselungen bei deren Missachtung der eigene König im Schach stünde.




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Thomas Binder, 2006