Gremm,Albert Juergen (1842) – Toebs,Robin (1025)
OBT 2007, 10.04.2007

Obwohl noch materieller Gleichstand herrscht (und Schwarz sogar das Läuferpaar besitzt) ist der weiße Raum- und Entwicklungsvorteil überzeugend. Herr Gremm hat erwartungsgemäß stark angegriffen und sollte nun über kurz oder lang auch die Früchte dessen ernten. Fritz sieht Weiß hier schon sehr deutlich in Vorteil (etwa +7 Einheiten). Als Plan kommt in Frage, die Schwerfiguren zum Damenflügel zu bringen. Robin hat bisher keinen groben Patzer gemacht und kann sich nur wehren, so gut es eben geht – irgendwie muss sich der DWZ-Unterschied ja bemerkbar machen.

22.c4-c5?
Und schon ist es passiert. Eine Winzigkeit zu früh will Weiß seinen klaren Vorteil in etwas Zählbares umsetzen. [Die Fritz-Analyse läuft auf etwa Folgendes hinaus 22.Dd1-a4 Dd7-c8 (22…Th8-g8 23.c4-c5 d6xc5 24.Ld3-b5 Lh7xe4 25.Lb5xc6 Le4xd5 (25…Dd7xc6 geht jetzt natürlich nicht. 26.Da4xc6 ) 26.Lc6xd7 ; 22…Kb8-a8?? 23.Sd5-b6+ ; 22…g7-g6 23.c4-c5 Lf8-g7 24.Ld3-b5 ; 22…f6-f5 23.c4-c5 Tc6-c7 24.Da4xd7 Tc7xd7 25.c5-c6 ) 23.Tb1-b3 Kb8-a8 24.Tf1-b1 Tc6-a6 25.Da4-b5 g7-g6 26.Db5xb7+ Dc8xb7 27.Tb3xb7 Ta6-b6 28.Tb1xb6 a7xb6 29.Tb7xf7 f6-f5 30.Sd5xb6+ ]

22…d6xc5 23.Ld3-b5??
Das war natürlich die geplante Fortsetzung und der Sinn des vorherigen Bauernzuges. Aber danach kippt die Partie sofort zu Gunsten von Schwarz. [23.Dd1-a4 war noch immer möglich. 23…c5-c4 24.Tf1-c1 (24.Ld3xc4? Lh7xe4 25.Sd5-b4 Le4xg2 26.Sb4xc6+ Lg2xc6 27.Da4-b3 Lf8-d6 und Schwarz hat das Gröbste überstanden.) ]

23…Lh7xe4!
Mit gleichen Mitteln kontert Robin seinen erfahrenen Gegner aus. Vermutlich hat Weiß diese Variante schon deshalb ausgeblendet, weil nach dem nächsten Zug ja die schwarze Dame angegriffen ist.

24.Lb5xc6 Dd7xc6 25.Sd5-c3 Le4xb1 26.d4-d5 Dc6-d7 27.Dd1xb1
Nach dem kurzen Scharmützel hat Schwarz einfach zwei Bauern gewonnen. Robin spielte ruhig und routiniert weiter und gewann die Partie ohne weitere Aufregung. 0-1