Mit seinem letzten Zug f7-f6 hat Schwarz eine Abwicklung provoziert, die letztlich zu seinen Ungunsten ausschlagen wird.
22.exf6!
Anand lässt sich auf eine Folge ein, in der er scheinbar sofort auf Verlust steht.
22…Txe2
Die weiße Dame ist angegriffen und auf h2 droht matt. Weiß kann sich nur mit Schachgeboten retten. Doch erreicht er damit mehr als einen Aufschub?
23.f7+
Kf8
[23…Dxf7?
24.Txf7
Txd2
scheitert an dem hübschen Zwischenschach auf g7. 25.Txg7+
Kf8
26.Txd2
]
24.Lxg7+
Kxg7
25.Dc3+
So weit – so gut. Nun geht Schwarz in eine teuflische Falle.
25…Te5?
[25…De5
leistet mehr Widerstand. Die relativ übersichtliche Folge führt zu einem Endspiel mit einer Mehrqualität für Weiß. Ob dies in der praktischen Auseinandersetzung zweier Weltklassespieler zu gewinnen ist, darüber streiten die Kommentatoren. 26.Txe2
Dxc3
27.Te8
Dd4+!
(Aber nicht 27…Txe8?
28.fxe8D
Dd4+
29.Kg2
Dd5+
30.De4
) 28.Tf2
Dxb4
29.f8D+
Dxf8
30.Tfxf8
Txd3
31.Tg8+
Kf7
32.Tef8+
Ke7
33.Ta8
h5
34.Txa7+
Kf6
So weit wurde diese Variante von vielen Experten ausanalysiert. Weiß darf hoffen, aber Schwarz kann sich wohl verteidigen.]
26.Dd4
Diesen überraschenden Zug hatte Schwarz übersehen. Wir finden wieder mal ein Beispiel der Sorte "anti-intuitiver Zug". Caruana versuchte noch
26…Dg5
[Wenn es denn auf dem Brett steht, ist es ganz einfach: 26…Txd4??
27.f8D+
Kg6
28.Df6#
]
27.Tc5
Eine letzte Feinheit: Weiß nutzt die Fesselung des Turmes e5.
27…Txd4
28.f8D+
Kg6
29.Df7+
Schwarz gab auf.
Nach
29…Kh6
30.Tf6+
muss er schon die Dame geben und wird wenig später mattgesetzt.
30…Dg6
[30…Dxf6
31.Dxf6+
Kh5
32.Txe5+
Lf5
33.Dxf5+
Kh6
34.Dg5#
]
31.Df8+
Kh5
32.Txe5+
Lf5
33.Texf5+
Kg4
34.Kg2
Dxf6
35.Dxf6
Txb4
36.Tg5#
1-0