Bild Die Heimat des Vereins

Ebenso wie das organisatorische Dach des Vereins war auch unsere räumliche Heimat im Laufe der Jahrzehnte einigen Wandlungen unterworfen.

SK Doppelbauer

Bild Bild Laut dem Berliner Adressbuch von 1914 residierte der Verein zunächst im Café Koppe, Königgrätzer Straße. Der Straßenname ist nicht ganz eindeutig. Es könnte sich um die Ebertstraße am Rande des Tiergarten handeln.
Ein Jahr später ist dann der Gasthof Franke, Brückenallee 20 angegeben. Dabei handelt es sich um die heutige Bartningallee in Moabit. Das Lokal befand sich unmittelbar am Bahnhof "Bellevue". Dieses Gebiet wurde in späteren Jahrzehnten komplett neu bebaut.
Dass unser erster Vorgängerverein noch nicht in der Siemensstadt residierte, erklärt sich daraus, dass diese 1914 noch im Aufbau begriffen war.
Später (1925) spielten die Doppelbauern im Restaurant "Prinz Luitpold, Berliner Str. 46". Damit ist vermutlich der heutige Brunsbütteler Damm gemeint. Als Wohnadresse des Vorsitzenden ist die Schulstraße (der heutige Jugendweg) in Siemensstadt angegeben.

Die Ausschnitte stammen aus dem Berliner Adressbuch von 1914 bzw. 1915.

SK Damenbauer

Heimstatt des SK Damenbauer war in den 1920er-Jahren das Restaurant Stahlberg, Blumenstraße. Zwar führt die Chronik des Berliner Schachverbandes diesen Verein in der Rubrik "Siemensstadt", aber in der Siemensstadt ist eine Blumenstraße auch zu jener Zeit nicht nachweisbar. Die einzige Spandauer "Blumenstraße" befindet sich in der Neustadt, nördlich des Falkenseer Damms.

Für 1932 wird als Spiellokal des befreundeten Vereins das "Restaurant Sommer" genannt, welches einige Jahre zuvor auch unsere Heimstatt war.

SK Werner Siemens (vor 1932)

Bild Der 1919 gegründete Verein war in seinen frühen Jahren einer ganzen Reihe von Umzügen unterworfen. Ursprünglich hatte man sogar daran gedacht, ihn als "Wanderverein" zu betreiben, "… also bei wöchentlich einmaligem Spiel alle Stadtteile monatlich einmal zu besuchen." Erste Vereinsadresse war dann das Gründungslokal "Freischütz" in Charlottenburg, Kirchstraße 1. Dieses Lokal diente auch dem Dachverein als Stätte für größere Veranstaltungen. Die genannte Kirchstraße ist offenbar die heutige Gierkezeile nahe der Grenze von Charlottenburg und Spandau.
Später spielte man bis 1921 erstmals im "Heidekrug" und dann kurzzeitig "bei Lucke, Tegeler Weg 14".
Ab Juli des gleichen Jahres ist man "bei Perlitt, Siemensstadt, Siemensstraße 30/31 (Ecke Brunnenstraße)" zu Gast. Dies entspricht heute der Ecke Wernerwerkdamm / Quellweg, liegt also unmittelbar in der Nähe unserer späteren Spielstätten. Das linke Foto zeigt die betreffende Straßenecke im Jahr 2008. Das Haus wurde auch später gastronomisch genutzt.
Bild 1923 bis 1925 spielt der Verein in der Werkschule des Dynamowerks (Nonnendamm) – Zeichensaal II. Auch hier sind wir sehr nahe an unserer späteren Heimstatt. Nach diesem Intermezzo wechselte man wieder in das Restaurant von Perlitt, aus dem uns ein Eigentümerwechsel im Sommer 1927 endgültig vertrieb.
Der Vorstand nahm nun verschiedene Siemensstädter Lokale in Augenschein und entschied sich für das Restaurant "Zum Großen Humpen", Reis- / Ecke Siemensstraße (also nur wenige Querstraßen weiter entlang des heutigen Wernerwerkdamms). Das Gastspiel im "Großen Humpen" war nur von sehr kurzer Dauer. Schon im Oktober 1927 zog man weiter in das "Restaurant Sommer", Nonnendammalle 87. Dort fühlten sich unsere Schachspieler sehr wohl – einzig war der Saal zu klein und verhinderte die Aufnahme neuer Mitglieder. So schließt sich der Kreis und man kam im Juli 1928 wieder im Restaurant Heidekrug (Nonnendamm 89 / Ecke Mäckeritzstraße) unter. Dieses Haus war eine beliebte Heimstatt verschiedener Vereine und wurde auch in späteren Jahrzehnten noch als Ausweichlokal genutzt. Das Foto rechts zeigt den "Heidekrug" in den 1950er-Jahren. Später befanden sich in dem Gebäude eine Bankfiliale und ein türkischer Supermarkt – Nutzungen im Zeichen der Zeit…

SK Werner Siemens / Schachgruppe im Kulturkreis (1931 – 1994)

Bild Bild Mehr als 6 Jahrzehnte war unsere Heimat dann das Siemens-Klubhaus (früher "Kameradschaftsheim") in der Goebelstraße143-145 (Ecke Lenther Steig) – siehe Fotos von 1929 und 1997.
Kriegszerstörungen im Februar 1944 führten zur Einstellung des Spielbetriebes. Doch schon die Gründungsversammlung 1948 fand wieder in diesem Hause statt.
Zuvor hatte man sich nach dem Zweiten Weltkrieg im Restaurant "Richter" an der Ecke Voltastraße / Wernerwerkdamm getroffen, im Kernland späterer Siemensstädter Standorte.

Bei der ersten Erwähnung im Dezember 1931 wird die neue Spielstätte noch als "Saal des Siemensgartens" bezeichnet. Schon damals war man voll des Lobes: "Wir sind alle auf das angenehmste überrascht über den schönen Saal, welcher uns dort zur Verfügung steht. … Schwester Gustava, als Vorsteherin des Siemensgartens, sorgt in bester Weise für unser leibliches Wohl."
Dass unser Verein später gelegentlich auf andere Lokale ausweichen musste (u.a. Heidekrug, Christophorus-Haus, Siemenswerder), hatte Gründe, die vor allem in den Schließzeiten des Klubhauses an Wochenenden lagen. Wir gehen darauf an anderer Stelle ein.
Schon 1935/36 hatte man wegen einer Gemäldeausstellung im Klubhaus für einige Monate in das Gasthaus "Zum Deutschen Eck" (Rohrdamm / Ecke Nonnendamm) wechseln müssen.

Im Oktober 1994 gab der Siemens-Konzern das Klubhaus auf und verkaufte es. Damit war auch die lange Ära des Schachs an diesem Ort zu Ende.

Schachgruppe im Kulturkreis (bis 1999)

Nach dem Verlust des Kulturhauses wechselten die Gruppen des Kulturkreises in das Gebäude 10 der Siemens-Werke auf dem Gelände des Wernerwerks. Die Räume im Untergeschoss grenzten unmittelbar an die Ohmstraße.

Bild Bild Schachfreunde Siemensstadt

Erneuter Umzug des Kulturkreises im Herbst 1999: Diesmal ging es in Räume des repräsentativen Verwaltungsgebäudes der Siemens-AG am Rohrdamm / Ecke Nonnendamm (Foto links).
Hier wurde dann auch 2004 die Gründung des eingetragenen Vereins "Schachfreunde Siemensstadt" vollzogen.
Mit fast 17 Jahren verblieb man für vergleichsweise lange Zeit in diesem Gebäude.

Der nächste Umzug stand im Jahre 2016 an. Die Gruppen des Kulturkreises Siemens rückten enger zusammen und bezogen Räume in der "Alten Feuerwache" (Foto rechts) auf dem Gelände des Thelen-Technoparc. Das Gebäude ist mit Baujahr 1913 zufällig genau so alt, wie die Geschichte des organisierten Schachspiels in Siemensstadt.

Auflösung des Kulturkreises

2023 endete die Arbeit des Dachverbandes zur Unterstützung kultureller Aktivitäten im Hause Siemens. Für uns bedeutete dies im Herbst 2022 einen erneuten Umzug. Der Trainingsbetrieb wird im Herder-Gymnasium fortgeführt, zu dem seit 2003 eine enge Partnerschaft besteht. Die BMM-Heimspiele und der Blitzcup verbleiben in Siemensstadt und werden in der "Schule an der Jungfernheide" am Lenther Steig ausgetragen (siehe im untenstehenden Luftbild die Markierung etwa in der Mitte).

Einige Fotos dieser Seite entnahmen wir der Internet-Chronik der Siemensstadt.

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Das Bild zeigt einige der genannten Standorte im Ortsteil Siemensstadt. Quelle der Abbildung: Google-Maps


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