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Mit einer knappen Niederlage beim Spitzenreiter und Aufstiegsanwärter kehren wir aus Berlins historischer Mitte zurück. Wir lieferten den Rotationern einen Kampf auf Augenhöhe. Die beiden fehlenden Stammspieler wurden von den stärksten Akteuren der 2. Mannschaft würdig vertreten. Dennoch vermisste man sie natürlich, da das Team fast komplett aufrücken musste.
Es begann nach ziemlich genau zwei Stunden mit einem Remis der Sorte "Beide haben sich nicht weh getan" am dritten Brett.
Wenig später gewann Aram eine Qualität, doch der Gegner hatte gerade so viel Gegenspiel, dass es zum Remis genügte.
Ärgerliche Niederlage dann bei Jean. Er spielte mit Turm gegen Turm und zwei verbundene Bauern. Dabei war der
gegnerische König vom Geschehen abgeschnitten. Der Rotation-Spieler fand keinen Gewinnweg und profitierte erst von einer
unnötigen Bauerngabel.
Diesen Rückstand machte Daniel postwendend wett. In der 1. Mannschaft blüht er regelmäßig auf. Heute entschied er
die Partie in nebenstehender Position mit dem Einschlag auf c6 kraftvoll für sich.
Dem Remis von Leif nach konzentrierter und ausdauernder Verteidigung folgten gegen Ende der vierten Stunde leider zwei Niederlagen. Achim unterlag dem nominell stärksten Spieler des Gastgebers. Bei Florian sah es lange vielversprechend aus. Wann und warum die Partie gekippt ist, muss mir entgangen sein.
Obwohl der Mannschaftskampf also entschieden war, hoben sich beide Seiten den Leckerbissen bis zum Schluss auf. Brian spielte unglaubliche 35 Züge mit nur zwei Leichtfiguren für die Dame bei zwei Mehrbauern. Sein kreatives Spiel wurde einmal mehr mit einem Sieg gegen einen starken Rivalen belohnt.
Rotation Berlin | SF Siemensstadt | ||||
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1 | Nils Fenske | 1929 | 0 : 1 | 1866 | Brian Heinze |
2 | Martin Viehweger | 1905 | 1 : 0 | 1740 | Jean Steinberg |
3 | Matthias Förster | 1869 | ½ : ½ | 1734 | Thomas Binder |
4 | Steffen Fleischer | 1984 | 1 : 0 | 1674 | Hans-Joachim Schilly |
5 | Wilfried Heymach | 1850 | 1 : 0 | 1716 | Florian Suhre |
6 | Thomas Wächter | 1818 | ½ : ½ | 1691 | Leif Arndt |
7 | Klaus Kühn | 0 : 1 | 1641 | Daniel Lewin | |
8 | Stefan Weigel | 1766 | ½ : ½ | 1532 | Aram Azarvash |
4½ : 3½ |
Ausnahmsweise hier ein paar Szenenbilder der Partie Heinze – Fenske, weil das eben doch nicht alltäglich war.
OK – nach Brians verrücktem Damenopfer steht Schwarz erst einmal etwas besser, aber auch ohne einen offensichtlichen
Fehler gerät er schleichend auf die Verliererstraße.
Hier (Bild rechts innen) geht's also los: Nach 23.Lxh7 Lxg5 24.hxg5 Sxd1 25.Kxd1 hat Weiß zwei Springer und zwei Bauern für die geopferte
Dame. Nach dem folgenden Tempoverlust 25…Th8? 26.g6 steht Schwarz laut Computeranalyse schon kaum noch besser. (Bild rechts außen)
(Bild links) Gut 15 Züge, eine Zeitkontrolle, viele ausgelassene Chancen (von Schwarz) und fast ebenso viele Remisgebote (ebenfalls von Schwarz) später haben wir diese Stellung erreicht,
die der Computer stoisch mit 0,00 bewertet.
Schwarz hat gerade seinen h-Bauern vorgezogen. Das damit verbundene Eindringen seiner Dame verspricht Gegenspiel und Dauerschach.
Doch schon nach 43.Lg8 scheint ausgerechnet das naheliegende Schach 43… hxg3+ (besser 43.… Kd6) der entscheidende Fehler zu sein.
(Bild rechts) Brian spielte aufmerksam weiter, ließ kein Dauerschach zu und hatte immer den Trumpf der Umwandlungsdrohung in der Hand. In der rechts abgebildeten Stellung im 58. Zug gab Schachfreund Fenske, der schon geraume Zeit in erheblicher Zeitnot war, auf und gratulierte unserem Spieler fair und herzlich zu der gezeigten Leistung.
Bericht: Thomas Binder