Unser Blick auf die Saison 2021/22

Corona und die Folgen

Corona hat dem Berliner Mannschaftsschach schwer zugesetzt. Gegenüber der letzten Saison vor der Pandemie sind vor oder im Verlauf der Saison mehr als 40 Mannschaften abgemeldet worden, das ist mehr als eine gesamte Spielklasse. Darüber hinaus sind auch die verbleibenden Teams in insgesamt ca. 50 Fällen zu einem Mannschaftskampf nicht angetreten und haben damit für eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung gesorgt. Acht Mannschaften traten mehrfach nicht an, blieben aber in der jeweiligen Liga-Wertung.
Es ist gewiss nicht nur unser Verdienst, aber in den beiden Staffeln, an denen wir beteiligt waren, gab es keinen einzigen kampflosen Wettkampf.

Welche Folgen eine weitere Saison mit erheblichen Einschränkungen durch die fortgesetzte Pandemie haben wird, möchte man sich lieber nicht vorstellen.

Die SF Siemensstadt als Gewinner der Pandemie?

Nein – eine solche Zuschreibung wird dem Ernst der Lage nicht gerecht. Niemand möchte von den misslichen Umständen dieser Zeit profitieren.
Dennoch blicken wir mit einigem Stolz auf die erfolgreichste Saison der jüngeren Vereinsgeschichte zurück. Beide Mannschaften haben sich enorm verbessert, liegen jeweils ganz knapp hinter den Aufstiegsplätzen. Das ist besonders bei der 2. Mannschaft beachtlich, die gerade erst in die 2. Stadtklasse aufgestiegen war.

Was sind die Faktoren dieses Erfolges?

Wichtigster Faktor des Erfolges sind die beteiligten Spieler!

• Mehr noch als zuvor erkenne ich eine Identifikation jedes Mitglieds mit dem Verein und mit seiner Mannschaft.
• In den BMM-Spielen wurde mit Einsatzfreude und Zuverlässigkeit um jeden Punkt gekämpft.
• Wir freuen uns über zahlreiche Neuzugänge sowohl aus unserer Schulschach-Kooperation als auch im Erwachsenenbereich. Diese Spieler integrierten sich sofort in die BMM-Mannschaften.

Team-Management mit Verantwortung und Augenmaß!

• Die Spieler bekunden verantwortungsbewusst und ehrlich ihre Positionierung im Mannschaftsschach. Daraus ergibt sich die Einstufung in die Mannschaften sowie in die Rollen als Stamm- bzw. Ergänzungsspieler.
• Klasse vor Masse – Immer wieder stellt sich die Frage, eine weitere Mannschaft zu melden. Mit der Beschränkung auf zwei Teams haben wir erneut genau richtig gelegen.
• Die 1. Mannschaft setzt auf stabile Aufstellungen aus einem festen Spielerstamm, der zum Teil seit vielen Jahren zusammenspielt. Nachrückende Talente werden integriert, wenn ein reguläres Hineinwachsen absehbar ist.
• In der 2. Mannschaft erhalten möglichst viele Spieler ihre Einsatzzeiten – ohne, dass dies einen nennenswerten Substanzverlust bewirkt. So konnten wir auch die schwere Phase am Saisonende mit vier lückenlos folgenden Spieltagen ohne Fehlstelle bewältigen.

Verantwortung und Augenmaß auch im Umgang mit Corona!

• Über die lähmend lange Pandemie-Zeit haben wir immer mit Verantwortung und Augenmaß agiert: So viel Vorsicht wie nötig – So viel Schach wie möglich.
• Für dieses Verfahren hatte der Vorstand immer das Vertrauen und den Rückhalt der aktiv beteiligten Schachfreunde.

Ach so – Schach spielen können wir auch!

In unseren Mannschaften gab es keinen Schwachpunkt. Wenn das gelingt und der eine oder andere über sich hinaus wächst, ist der Gesamterfolg vorprogrammiert. Unsere Spitzenbretter in der 1. Mannschaft waren mit Brian (5 Punkte) und Henry (5½ – jeweils aus 7 Partien) hervorragend besetzt. Georgij und Daniel lagen bei bzw. über der Zwei-Drittel-Marke, kein Stammspieler unter 50%.
Herausragend in der 2. Mannschaft war Kai mit 6 aus 6 (davon 2x in der Ersten). Severin und Dmitry lagen bis zur letzten Runde auf 100%. Herausragend punkteten auch Aram, Alec, Thore, Jairo und Juri.

Die Summe vieler guter Einzelergebnisse plus der Zusatzkick des Teamgeistes – das ergibt hervorragende Mannschaften.

Die erfolgreiche Saison 2021/22 ist ein Ergebnis unserer eigenen Fortschritte und der erheblichen Probleme bei anderen Vereinen. Jetzt stehen uns große Veränderungen bevor. Wenn wir auch diese gut bewältigen, steht einer weiteren schönen Liga-Saison nichts im Wege.