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Die Serie hält. So war schon der Bericht vom Jugend-Herbst-Open überschrieben. Dem Grundsatz "Kein Jahreszeiten-Open ohne Pokal für die Herderschach-Crew" sind wir auch im Winter
treu geblieben. Dafür sorgten schon unsere Jüngsten am ersten Turniertag.
Das riesengroße Spielerreservoir der Herderschach-AG bringt es mit sich, dass man sich gewaltig anstrengen muss, um die Aufmerksamkeit der Trainer zu erlangen.
Sorry Lennard – vor einem halben Jahr hatte ich dich noch gar nicht auf dem Schirm.
Dann gab es beim Herbst-Open mit der ersten Nominierung für ein Turnierteam
die Belohnung für deine regelmäßige und engagierte Teilnahme am AG-Training – und die erste Gewinnpartie. Beim Weihnachtsturnier hast du dich – immer noch etwas überraschend –
für unsere Schnellschachmannschaft qualifiziert und mich dort sehr überzeugt.
Heute nun der nächste Sprung nach vorn: Mit vier Siegen aus fünf Runden (Niederlage nur gegen den Turniersieger) erkämpft sich Lennard (Foto links) völlig verdient den
Bronzepokal.
Er trainiert seit diesem Schuljahr in der AG-Gruppe von Abiturient Kai Tonke. So fragte ich Kai nach dem Geheimnis des Leistungssprungs.
Kai bekannte, dass Lennard in der AG eigentlich nicht durch aktive Mitarbeit auffällt – "Aber vielleicht hört er besonders gut zu."
Ja, ich glaube, damit ist Lennards ruhiges und besonnenes Auftreten sehr gut beschrieben.
Starke Debütanten
Wenn Fünftklässler schon zu Beginn der Winterferien zu einem Open eingeladen werden, müssen sie die AG-Leitung besonders beeindruckt haben – sowohl durch
schachliches Talent als auch durch tadelloses Auftreten in der AG und darüber hinaus. Gleich vier Spieler des jüngsten Schuljahrganges wollten wir diesmal ins
Rennen schicken. Zwei mussten wegen geplanter Urlaubsreisen absagen. Timur und Bjarne nutzten hingegen ihre Chance und haben schon jetzt einen festen
Platz, wenn es an die nächsten Turniernominierungen geht.
Besonders gefreut hat mich, wie gut unsere drei u12-Spieler schon organisiert waren. Als hätten sie die Erfahrung von einem Dutzend Turnieren, gingen sie souverän mit dem ganzen Umfeld um, wo manch älterer Spieler noch – sorry, etwas übertrieben – an die Hand genommen und ans Brett geführt werden muss.
Auch auf dem Schachbrett haben Timur und Bjarne überzeugt. Lediglich Runde 2 mit drei Niederlagen wollen wir mal lieber vergessen. Timur (Foto rechts) bringt schon die Kampfkraft mit,
sich auch aus schlechteren Stellungen noch nach vorn zu kämpfen, und zeigt beachtliche schachliche Fortschritte. Platz 4 hinter einem punktgleichen Siegertrio ist ein
großartiger Einstand.
Bjarne (Foto links) steht seinem Klassenkameraden schachlich nicht nach. Fast wäre er auch in der Tabelle direkt in der Nachbarschaft gelandet. In der letzten
Runde passierte ihm dann das Missgeschick, den deutlich erfahreneren Gegner in hoch überlegener Stellung noch patt zu setzen. Im ersten Moment ist man dann natürlich
enttäuscht. Aber ich bin sicher, dass diese Erfahrung für Bjarne noch sehr wertvoll sein wird. Das passiert ihm jedenfalls nicht wieder.
Tags darauf war noch ein Mädchen-Turnier über fünf Runden angesetzt. Angesichts der vielfältigen Startmöglichkeiten in den
offenen Turnieren fand dieses bei den Berliner Vereinen und Schulen leider nur wenig Resonanz. Viele Spielerinnen zogen es
vor, sich mit den gleichaltrigen Jungen zu messen. Im Winter-Open kamen beispielsweise gleich fünf Mädchen in die Top-Ten!
So traten hier schließlich nur fünf Starterinnen an, von denen eine spielerisch überragte und eine andere deutlich jünger als das übrige Feld war.
Positiv bleibt freilich zu vermerken, dass die Spielerinnen sich prächtig verstanden und sicher einen sehr schönen Schach-Sonntag miteinander verbrachten.
Mit den Silber- und Bronze-Pokalen holten unsere Vertreterinnen das optimale Ergebnis. Lena (Bild links) bewies einmal mehr, was sie kann. Nastja (Bild links außen) gab nach langem Zögern endlich ihr Turnierdebüt. Der Bronzeplatz ist verdienter Lohn, und ich bin ganz sicher, dass sie nun (endlich) Lust auf regelmäßige Turnierstarts hat.
Bericht und Fotos: Thomas Binder