Der Cochrane-Angriff
1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.S:e5 d6 4.S:f7

Der Cochrane-Angriff wurde nach dem schottischen Spieler John Cochrane (1798 – 1878) benannt.

Weiß opfert sehr früh einen Springer für 2 Bauern.
Was bekommt er dafür?
Die gegnerische Königsstellung wird aufgerissen und Schwarz kann nicht mehr rochieren. Die weißen Figuren stehen zum Angriff bereit und im Zentrum können die Bauern wichtige Felder unter Kontrolle nehmen. Allerdings hat Schwarz eine Reihe von Möglichkeiten, seine Kräfte zu formieren. Er darf sich dabei keine Ungenauigkeiten leisten, sonst ist es schnell um ihn geschehen.
Weiß hingegen muss auch bei optimaler Gegenwehr zielstrebig seine Figuren entwickeln und sollte zumindest gute Angriffschancen behalten
Der bessere Spieler wird gewinnen.
Die Grundstellung dieser Variante


Sehen wir zunächst einige Nebenvarianten:
Schwarz schlägt sofort auf e4
Einige weitere seltene Antworten


Nun zu den wichtigsten Abwehrmöglichkeiten von Schwarz.

Schwarz spielt 5. … c7-c6
Schwarz spielt 5. … c7-c5
Schwarz spielt 5. … Lf8-e7
Schwarz spielt 5. … g7-g6


Sehen wir uns nun noch einige Kurzpartien an. Sie zeigen, dass Schwarz nur wenig falsch machen muss, um schnell zu verlieren.
Messinger – Rack, Berlin 1989
Hess – Born, Deutschland 1990
Duebon – Steinmann, Deutschland 1993
Tokarew – Grischin, Russland 2001
Dugovic – Kosar, Slowakei 2002
Rachez – Cureau, Frankreich 2003

Die aktuelle Mega-Database weist zur Hauptvariante des Cochrane-Angriffs (also nach 5.d4) insgesamt 308 Partien aus. Die Zahl der Weiß-Siege ist erstaunlich hoch (50%), andererseits ist die Remisquote mit 16% sehr niedrig. Das zeigt ganz klar, dass wir es hier mit einer Eröffnung der Sorte "alles oder nichts" zu tun haben.




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Thomas Binder, 2004