Mileika,Janis – Seledkin
Sowjetunion, 1971

Schwarz hat zwei Bauern mehr und seine Königsstellung scheint eigentlich ganz sicher zu sein. Doch in der Tat hat Weiß bereits mehrere sichere Gewinnwege. Meister Mileika entschied sich für den spektakulärsten.

1.Dd1-c1!!
Der Zug stellt zwei Drohungen auf: Neben der Mattidee, auf die wir gleich kommen werden, droht auch Damenfang mit Tb1-a1. Freilich wäre das für Schwarz das kleinere Übel gewesen.

1…d5xe4
[Alle Rettungsversuche für die Dame sind wertlos. 1…Da2-a5 2.Dc1xh6 Lg7xh6 3.Th3xh6 führt zum gleichen Ende wie in der Partie.
Weil alles andere zum Matt führt, musste sich Schwarz auf den Tausch der Dame gegen Turm und Springer einlassen. 1…Da2xb1 2.Dc1xb1 d5xe4 3.d3xe4 Weiß steht klar besser – aber Schwarz kann noch kämpfen.]

2.Dc1xh6!!
Die Dame droht auf 3 verschiedenen Feldern Matt: direkt auf g7 und h7, sowie nach Opfer auf h8 per T-L-Peitsche.
Andere Züge, die auf den ersten Blick auch klar gewinnen, sind nicht so überzeugend. Schwarz kann dann vorteilhaft seine Dame geben. [2.Lf6xg7? Da2xb1! 3.Dc1xb1 Kg8xg7 4.Db1-c1 Tf8-h8 noch immer mit Vorteil für Weiß, aber längst nicht so klar wie die Hauptvariante. 2.Th3xh6?? Da2xb1! 3.Dc1xb1 Lg7xh6 ergibt sogar klaren Vorteil für Schwarz.]

Schwarz gab hier bereits auf. Das mögliche Finale müssen wir uns also selbst ausmalen.

2…Da2xb1+ 3.Kg1-g2
und nun ist Schwarz hilflos gegen das Matt. Abgesehen von sinnlosen Racheschachs der Dame bleibt ihm nur die Wahl, welches Matt er sehen möchte.

3…Lg7xh6
[3…Lg7xf6 4.Dh6-h7# ; 3…Db1xc2 4.Dh6xg7# ]

4.Th3xh6
und jeder Zug kommt zu spät, um das Matt auf h8 abzuwehren.

4…Db1xc2 5.Th6-h8# 1-0