Wade,Robert Graham – Millini,Paolo
Reggio Emilia Reggio Emilia, 1951

Die Spieler hatten sich bereits einige Züge zuvor auf Remis geeinigt, als diese Stellung zwangsläufig absehbar war. Doch jetzt hat Schwarz gleich mehrere Wege zum Gewinn. Einzig der scheinbar selbstverständliche Zug reicht nicht dafür aus. Wir bringen deshalb ausnahmsweise den "falschen" Zug als Hauptvariante und die Gewinnideen in den Anmerkungen.

63…Kf4xg3??
Das wird nur Remis.
[63…Kf4-e5!! Dieser überraschende Zug ist die eigentliche Pointe der Partie. Auf den ersten Blick erkennt man keinen Unterschied zur Remis-Hauptvariante. Doch wir werden sehen… 64.a5-a6 h3-h2 65.a6-a7 h2-h1D+ 66.Kb7-b8 Dh1-h8+ 67.Kb8-b7 Dh8-g7+ und nun? Alles wie in der Hauptvariante? 68.Kb7-b8? (Wegen der Mattgefahr muss der König auf die 6. Reihe. doch nun kann er seinen Bauern nicht mehr unterstützen. 68.Kb7-b6 Dg7-g8 69.Kb6-b7 Dg8-d5+ 70.Kb7-b8 Dd5-b5+ 71.Kb8-c7 Wegen des zusätzlichen Bauern gibt es auch keine Pattfallen. 71…Db5-a6 72.Kc7-b8 Da6-b6+ )
Nein. Der König ist etwas näher am Ort des Geschehens und schaltet sich in den Mattangriff ein. 68…Ke5-d6!! 69.a7-a8D? (Selbst der nette Unterverwandlungstrick reicht nicht aus. 69.a7-a8S Kd6-c6 nebst matt auf b7 oder der achten Reihe.) 69…Dg7-c7# ]

64.a5-a6 h3-h2 65.a6-a7 h2-h1D+ 66.Kb7-b8
Nun hat Schwarz keine Möglichkeit, den König so von seinem Bauern zu trennen, dass man diesen schlagen könnte. Nur als Beispiel sei der Versuch gezeigt, sich mit Schachgeboten anzunähern.

66…Dh1-h8+ 67.Kb8-b7 Dh8-g7+ 68.Kb7-b8 Dg7-f8+ 69.Kb8-b7 Df8-e7+ 70.Kb7-b8 De7-d8+ 71.Kb8-b7 Dd8-d7+
und es geht nicht weiter.

72.Kb7-b8 Dd7-b5+ 73.Kb8-a8
Hätte Weiß jetzt noch den g-Bauern, wäre die Pattgefahr aufgehoben und Schwarz könnte gewinnen. Auf diesem Motiv beruhen auch einige Nebenlösungen, die sich an dieser Schachserie orientieren, aber den hübschen Effekt von Ke5 vermissen lassen.