T+L – T – Beispiel IV

Essentiell für Philidors Verfahren ist die Opposition der Könige. Wäre sie nicht gegeben, könnte Weiß nicht gewinnen.

1.Tf8+ Te8 2.Tf7
Hauptdrohung von Weiß ist nun ein Schwenk auf die andere Seite nach a7.

2…Te2 3.Th7
Ein Abwartezug. Genaue Analysen haben gezeigt, dass der schwarze Turm auf der 2. Reihe am besten steht. Er muss also dieses Idealfeld verlassen.

3…Te1
[3…Te3 4.Td7+ Ke8 (4…Kc8 5.Ta7 mit schnellem Matt) 5.Ta7 Kf8 6.Tf7+ Ke8 7.Tf4 Kd8 (7…Td3 8.Tc4 Kd8 9.Th4 Te3 10.Ta4 Tc3 11.Tf4 Te3 12.Le4 ) 8.Le4 Ke8 9.Lc6+ Kd8 10.Tf8+ Te8 11.Txe8# Diese Variante folgt der Analyse von Nunn. Computer-Programme zeigen einen etwas abweichenden Gewinnweg, ohne die grundlegende Beurteilung zu ändern.]

4.Tb7 Tc1
Wie man sieht muss Schwarz dem weißen Turm folgen. Steht er auf b7, muss sein Pendant auf die c-Linie und steht er auf f7, so muss der Turm nach e1.

5.Lb3!
Ein wichtiger Tempozug – und genau deshalb musste Schwarz auf die 1. Reihe abgedrängt werden.

5…Tc3
[5…Kc8 6.Tb4 Kd8 7.Tf4 Te1 8.La4 Kc8 9.Tb4 Kd8 10.Tb8# ]

6.Le6 Td3+ 7.Ld5 Tc3
und wir haben eine Stellung aus der Anmerkung zum dritten Zug erreicht. Weiß gewinnt. Sehen wir nur eine mögliche Variante:

8.Td7+ Kc8 9.Th7 Kb8 10.Tb7+ Kc8 11.Tb4 Kd8 12.Lc4 Kc8 13.Le6+ Kd8 14.Tb8+ Tc8 15.Txc8# *