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Zum dritten Mal in Folge bevölkerten 60 Schülerinnen und Schüler die Mensa- und Klassenräume zum Herderschach-Weihnachtsturnier. In sieben Runden ging es um Urkunden
und Preise sowie um die begehrten Plätze in unseren Schnellschach-Teams.
Unter den Teilnehmern befanden sich zwei WM-Starter! Welche Schule kann das bei einem internen Turnier schon von sich behaupten? Coco und Justin hatten Deutschland
noch vor wenigen Wochen bei den Weltmeisterschaften ihrer Altersklassen vertreten. Heute dominierten sie das Teilnehmerfeld und sicherten sich ungeschlagen die beiden ersten
Plätze. Dabei erreichten beide die gleiche Punktzahl wie bei den Welttitelkämpfen – ok, dort waren es ein paar Runden mehr.
Coco und Titelverteidiger Joachim (heute auf Platz 4) biegen damit auf die Zielgerade zweier sensationeller Schulschach-Karrieren ein. 2019 wurden sie mit ihrem Team Deutscher Meister und haben viele weitere Medaillen gesammelt. Nur die Corona-Pause verhindert, dass sie auch in der Alltime-Rangliste unserer Turniere weit nach vorn kommen. Coco liegt dort auf Platz 14, "Jogi" teilt sich Platz 30(!) mit Daniel Sulayev und Nam Tham – welche Namen auf Platz 30 einer ewigen Rangliste!
Die Spitzengruppe mit 5½ und mehr Punkten kann interessanter nicht sein. Neben den beiden "Oldies" rangieren mit Justin, Helena und Konstantin Ho. drei ganz junge
Talente weit vorn. Angesichts ihrer bereits großen Turniererfahrung kommen diese Plätze nicht unerwartet. Ferris und Kundana mit je 4½ Punkten liegen nicht weit
zurück – insgesamt eine perfekte Lebensversicherung für die erfolgreiche Zukunft unserer AG.
(Keine Ahnung, warum Justins Foto farblich so missraten ist. Es muss am Kunstlicht zu fortgeschrittener Stunde in den Katakomben des Herder-Gymnasiums gelegen haben.)
Hinter dem Spitzenquintett folgt bis Platz 11 mit jeweils 5 Punkten die geballte Kraft der Jugendabteilung unseres Partnervereins aus Siemensstadt, nicht ganz unerwartet angeführt vom Senkrechtstarter Mark.
Die ganz großen Überraschungen blieben heute aus, doch viele Spieler konnten sich mit deutlicher Leistungssteigerung in den Blickpunkt der AG-Leitung spielen.
Da ist zuerst Timur zu nennen. Er platzierte sich sensationell unter den Top-Ten.
Bei je 4 Punkten stehen die besten Spieler aus Klassenstufe 8. Hier konnten Zishuo und Daniel endlich einmal über die gesamte Turnierdistanz Konzentration und
Spielstärke aufrecht erhalten. Der Klassensieg geht ganz knapp an Zishuo, immerhin schon zum zweiten Mal.
Ein dickes Sonderlob gibt es für die drei Neuntklässler, die in diesem Schuljahr das Training unserer Einsteigergruppe übernommen haben. Dabei lernt man auch selbst dazu, und das schlug sich heute in guten Turnierergebnissen für Konstantin Sp., Kirill und Datha nieder. Spürbaren Aufwärtstrend konstatieren wir auch bei Konstantin Ha., James, Sergey, Karol und Yehor. Beste Spieler unter den Debütanten ohne größere Turniererfahrung waren Ivan und Mykyta.
Nicht für alle Spieler haben sich an diesem Freitag die Hoffnungen erfüllt. Doch wir wissen ja: Herderschach-Turniere sind oft viel stärker besetzt als die offenen Turniere der Berliner Schachjugend. Mittelfeldplätze hier = Medaillen und Pokale dort – lieber so als andersherum.
Gleich zu Beginn durften sich die Einsteiger an einer kniffligen Zusatzaufgabe versuchen. Der AG-Leiter führte ihnen den zeitlichen Ablauf einer langen Turnierpartie anhand der Schachuhr
vor Augen. Danach sollten sie zählen, wie oft der Minutenzeiger seinen kleineren Begleiter überholt hatte. Nach längerem Nachdenken fand schließlch Aglaja zuerst die richtige
Lösung.
Viel Begeisterung gab es wieder für das Würfelspiel. Wer einen (nach Klassenstufe) älteren Gegner besiegt hatte, durfte zusätzlich um einen Preis vom reich gedeckten Gabentisch würfeln.
Schach-Federmäppchen, Mauspads und Tassen erwiesen sich als besonders begehrte Angebote.
Beim Schätzspiel (Bild rechts) ging es diesmal um das genaue Startdatum der Herderschach-Homepage. Es war der 21. August 2004. Einige Tipps lagen nur knapp daneben. Am besten schätzte jedoch Alexander, der nur um gut zwei Wochen vorbei zielte. Viele Antworten lagen sehr gut in den frühen Zweitausender-Jahren. Immerhin ist das für die Schüler von heute eine unvorstellbar ferne Vergangenheit. Den Tipp auf 1899 wollen wir mal als Schreibfehler werten, und 1986 muss aus zweierlei Gründen falsch sein: Erstens gab es damals noch kein Internet und zweitens stand noch die Berliner Mauer, so dass die beiden Protagonisten des Herderschach-Projektes noch gar nicht zueinander kommen konnten.
Das Bewusstsein über die Geschichte der AG ist uns wichtig, und so konnten wir heute zur Siegerehrung einen Ehrengast begrüßen, der dies perfekt verkörpert. Herr Rettig stellte 2003 als Schüler den Kontakt zwischen der Schach-AG und den Schachfreunden Siemensstadt her, war schon beim ersten dieser Weihnachtsturniere am Start (damals auf Platz 5). Heute ist er 2. Vorsitzender unseres Partnervereins, und man kann im Rückblick mit einem Augenzwinkern sagen: "Er ist an allem schuld."
Keine Ahnung, warum das Foto von der Siegerehrung geknipst wurde, bevor die Gesamtsiegerin aufgerufen wurde. Hauptpreise waren wie immer sachkundig ausgewählte Schachbücher. |
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Spieler der Schachfreunde Siemensstadt an vorderen Brettern: Timur sichert sich gegen Maxim gerade den Top-Ten-Platz, am Nachbarbrett erkennen wir Platon und Mark. |
Helena und Justin landeten weit vorn. An den aufgereihten Trophäen erkennen wir, dass Justin schon zweimal beim Würfeln erfolgreich war. |
Komfortable Spielbedingungen und konzentrierte Ruhe an den Brettern 11 bis 26 |
Es sieht nur so aus, als würde Zishuo schon vom Klassenstufen-Sieg träumen. |
Bericht und Fotos: Thomas Binder