Kinder-Herbst-Open 2022

Bild Und da ist er, der nächste Pokal: Silber für Daniel im u12-Herbstopen nach fünf Runden mit 30 Minuten Bedenkzeit!

Daniel (Foto links) hatte sich heute viel vorgenommen, der "undankbare" vierte Platz vom Sommeropen saß doch noch in den Knochen. Die Motivation, es besser zu machen, war also vorhanden und wurde perfekt in Leistung umgesetzt. Vier Runden lang spielte Daniel sein bestes Schach: konzentriert, gute Zeiteinteilung, sicheres Spiel und gute Angriffsideen. In Runde 5 ließ er sich dann vom Blitzspiel seines Gegners anstecken. Der konnte das deutlich besser und gewann schnell. Vielleicht hätte der Kreuzberger Spieler auch gegen einen ruhiger agierenden Daniel gewonnnen, aber je zwei Minuten Zeitverbrauch beider Spieler sind für ein würdiges Turnierfinale zu wenig. Dennoch: Ein erster Open-Pokal war im Hause Herderschach bislang immer das Signal zum Start einer erfolgreichen Schachkarriere.

Bild In breiter Front in der Spitzengruppe

Zeitweise fühlte sich der Trainer heute an beste Herderschach-Open-Auftritte erinnert, waren wir doch immer wieder an den vorderen Brettern vertreten. Dass wir auch immer wieder die längste Partie spielten – mehrmals auch mit internen Duellen – versteht sich von selbst.

Bis zur letzten Runde hielten Maksim, Felix und Robert im Kampf um die Pokale mit. Nur je eine Niederlage hatten sie in den ersten vier Runden erlitten. In Runde fünf spielten alle drei dann deutlich unter Form und konnten nicht mehr ganz vorn aufschließen. Dennoch platzierten sie sich respektabel auf den Plätzen 6 bis 8 im oberen Tabellendrittel. Maksim (Foto rechts) zeigte innerhalb dieses Trios sicher das beste Schach. Eindrucksvoll war vor allem sein Sieg in Runde 2 gegen den vermeintlichen Turnierfavoriten. Sein hoher Zeitverbrauch, sein intensives Rechnen und die durchgehend hochzuhaltende Konzentration kosten allerdings auch viel Kraft. Diese fehlte dann in den beiden letzten Runden. Ich bin gespannt, wieviel besser sich Maksim schlagen wird, wenn er künftig sicher auch zweitägige Opens angehen kann.
Robert bestätigte einmal mehr den Aufwärtstrend, der sich durch das ganze Jahr 2022 zieht. Er ist persönlich gereift, und das spiegelt sich in den schachlichen Ergebnissen wieder.
Auf und ab ging es bei den letzten Turnieren für Felix. Heute können wir wieder von einem leichten Aufwärtstrend berichten. Seine schachliche Begabung steht außer Zweifel. Noch etwas mehr Ernsthaftigkeit und Konzentration bringen künftig hoffentlich konstant gute Resultate.

Schreck in der Mittagsstunde

Ein starker Start ins Turnier gelang Dongkeon. Er begann mit zwei Siegen und einer Niederlage. Ein Platz auf dem Podium schien noch in Reichweite. Dann bekam er leider gesundheitliche Probleme und musste aus dem Turnier aussteigen. Gute Besserung, Dongkeon, und auf einen nächsten starken Turnierstart!

Bild Viele gute Ideen auch auf den weiteren Plätzen

Das Turnier war recht stark besetzt. "Billige" Siege gab es heute nicht zu verdienen. So wurden ansatzweise gute Partien nicht immer mit Punkten belohnt. Datha holte zwei Punkte. Er hatte das Pech, zum Auftakt gleich zwei unserer eigenen Schüler zum Gegner zu haben, die heute eben etwas fokussierter an ihre Aufgabe herangingen. Mit 1½ Punkten wird Loïc nicht ganz zufrieden sein. Die Verwertung erspielter Vorteile fällt ihm noch schwer. Ich denke aber, hier ist absehbar, dass der berühmte Knoten bald platzt – Robert hat es vorgemacht.
Lena spielte sehr anstrengende Partien. Mehrmals war sie an der längsten Partie einer Runde beteiligt. Dass es doch nur zu einem Sieg reichte, lässt den Trainer sogar etwas ratlos, weiß er doch, was Lena kann, und hat das auch in den Partien dieses Tages gesehen.

Ein Sonderlob verdient sich Lennard (Foto links). Nach anderthalb Jahren regelmäßiger und zuverlässiger Mitarbeit in der Schach-AG bekam er endlich die erste Gelegenheit, sich im Turnier zu beweisen. Dafür ließ er sogar ein wichtiges Fußballspiel aus. Ich habe mich sehr über seinen ersten souverän erspielten Punkt – und das erleichterte "endlich" – gefreut. Schon im Laufe des Turniers war erkennbar, wie er die Erfahrungen seiner ersten Wettkampfpartien umsetzt. Lennard passt ins Team und darf gerne wiederkommen.


Bericht und Fotos: Thomas Binder