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Wo wir am Dienstag aufgehört haben, machten wir am Mittwoch weiter: Gold im Mädchenturnier. Heute krönte sich Lena (Foto links) mit einer überzeugenden Leistung
zur besten Spielerin aus Klasse 7. Dabei bildete diese Klassenstufe mehr als die Hälfte des großen Feldes für Schülerinnen der Stufen 7 bis 10.
Lena verlor nur eine Partie durch Zeitüberschreitung in besserer Stellung und gab in einer beiderseits gut geführten Partie ein Remis ab.
Lenas Partien wirkten heute deutlich verbessert, so dass dieser Erfolg gegen starke Konkurrenz vollauf verdient ist.
Zwei Mädchen am Start – zwei Goldmedaillen, zusammen 10 Punkte aus 12 Partien. Wachablösung im Hause Herderschach?
Die Hoffnungen der AG-Leitung in dieser Klasse ruhten vor allem auf Dongkeon (Foto rechts). Ja, er hat sie mit der Bronzemedaille erfüllt, auch wenn er nach der einzigen Niederlage in der Schlussrunde etwas geknickt war. Bis zu diesem Finale hatte er sich keine Blöße gegeben und alle fünf Partien sicher gewonnen. Danach war wohl auch der Druck etwas zu groß. Dongkeon wollte das Turnier gewinnen, traf aber auf einen starken Gegner. Er hatte schnell zwei Figuren weniger. Angesichts seiner aktiven Spielweise konnte man hier sogar noch einige Hoffnungen haben, doch letztlich ließ der Gegner nichts mehr anbrennen.
Unmittelbar unterhalb des Siegerpodests platziert sich Felix (Foto links außen). Nach drei Siegen unterlag er dem späteren Gewinner der Silbermedaille, hielt seine Hoffnungen aber mit einem weiteren Siegpunkt am Leben. In der Schlussrunde geriet er gegen einen Spieler, der immerhin die Erfahrung der Deutschen Schulschachmeisterschaft in die Waagschale werfen konnte, in das Endspiel mit Turm gegen Turm und Bauer. Dass dieses durch einen Turmeinsteller des Gegners sogar noch gewonnen wurde, wollen wir mal als Glück des Tüchtigen klassifizieren.
Schon oft ist es dem einen oder anderen Herderschach-Talent gelungen, sich beim ersten Turnierstart quasi "aus dem Nichts" in den Blickpunkt zu spielen. Nicht selten war dies dann der Anfang einer Schachlaufbahn mit großen Erfolgen. Schon gestern gab es für uns wieder diese Momente. Die Entdeckung des heutigen Tages heißt Arjuna (Foto links innen). Er verlor zum Auftakt zwar seine allererste externe Turnierpartie, danach gab es aber nur noch Siege zu feiern. Dabei besiegte Arjuna vier Spieler, die am Ende in den Top-20 des sehr großen Feldes landeten. Was ich auf dem Brett gesehen habe, hat mir zudem gut gefallen. Daher sind Arjuna die Einladungen zu den nächsten Turnieren schon jetzt versprochen.
Als wir zur letzten Runde schritten, saß an den Brettern 1 bis 4 jeweils ein Herderschach-Vertreter: Ganz vorn natürlich Dongkeon, an 3 und 4 Arjuna und Felix. An Brett 2 vertrat uns Lennard (Foto rechts). Er unterlag schließlich dem Tabellenzweiten, doch hatte er zuvor viele gute Partien gespielt. Auch wenn Lennard am Ende ganz knapp aus den Top-Ten rutscht, war dies sein bisher stärkstes Turnier. Das passende Foto "borgen" wir uns mal vom Abrafaxe-Turnier ein paar Wochen zuvor.
Auf ebenfalls vier Punkte kommt Evan (Foto links). Er hat eine längere Turnierpause eingelegt, war aber heute wieder mit Begeisterung dabei. Auch bei ihm
bilanzieren wir den bisher besten Auftritt bei einem externen Turnier. Und die Vorhersage, dass Evan einmal die längste Partie einer Runde spielen (und gewinnen)
würde, hätte wohl bei jedem Wettbüro gute Quoten gebracht.
Den geschlossen guten Auftritt in dieser Klassenstufe rundet Maksim mit einem 50%-Ergebnis ab. Ärgerlich war, dass zwei seiner drei Niederlagen durch Zeitüberschreitung in guter Stellung
zustande kamen. Da weiß man dann aber, woran man arbeiten kann.
In Klassenstufe 8 ruhten unsere Hoffnungen auf Datha (Foto rechts außen) und Kirill (Foto rechts innen). Beide bringen schon viel Erfahrung aus den verschiedenen Turnierformaten der Berliner Schachjugend mit. Das heutige Turnier war die logische Fortsetzung ihrer bisherigen Auftritte. Sie können im Prinzip (fast) jeden Gegner schlagen, sie haben ein jederzeit abrufbereites Leistungsvermögen, das in jedem dieser Turniere für einen Platz in der Spitzengruppe ausreicht. Aber sie schaffen es einfach nicht, diese Form über alle Runden eines Turnieres konstant umzusetzen. Irgendwo passiert dann doch noch einmal ein Fehler, der den erhofften – und längst verdienten – Sprung auf einen Medaillenplatz noch verdirbt. So auch heute: Gute Partien, Top-Ten-Plätze, aber…
Im Mittelfeld dieser Gruppe rangieren unsere beiden Konstantins. Für Konstantin H. war es heute der erste Turnierstart überhaupt. Leider hat er erst in Klasse 8 mit
dem Schachspiel in unserer AG begonnen. Schon dieses eine Jahr des Trainings ermöglichte ihm eine ansehnliche Leistung mit 50% der möglichen Punkte. Eine seiner drei Niederlagen gab es
immerhin gegen den Turniesieger. Auf jeden Fall macht diese Standortbestimmung am Ende des ersten Herderschach-Jahres Mut und Hoffnung auf mehr.
Konstantin Sp. kam heute nicht so richtig in Tritt. Er kann jedenfalls mehr, als die Ergebnisse dieses Tages vermuten lassen, und er wird das sicher auch wieder zeigen.
In der Gesamtschau blicken wir auf zwei Turniertage mit sensationellen Erfolgen für unsere Vertreter. Neben den fünf Medaillengewinnern haben auch eine ganze Reihe weiterer Spieler überzeugende Leistungen geboten und sich mit Top-Ten-Plätzen für weitere Turnierstarts nachhaltig ins Gespräch gebracht.
Insgesamt konstatierten die Beobachter ein für diese Turnierserie spürbar verbessertes Spielniveau. Das war am Dienstag bei den "Kleinen" sogar noch deutlicher als am Mittwoch. So völlig absurde Partien mit ausgewürfelten Eröffnungszügen sieht man auch an den letzten Brettern kaum noch. Fluch oder Segen – dies ist sicher auch ein Effekt der verstärkten Spielmöglichkeiten auf Online-Plattformen.
Bericht und Fotos: Thomas Binder