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Frage: Was ist der besondere Reiz von drei Fotos mit fast leeren Klassenräumen, in denen zwei Kinder Schach spielen?
Antwort: Seit mehr als 20 Jahren ist es über alle Schüler-Generationen hinweg der Normalfall, dass unsere Spieler und Spielerinnen
die längsten Partien fast jeder Runde bei Turnieren und Meisterschaften der Berliner Schachjugend spielen. Diesmal sorgen exemplarisch Felix, Konstantin B. und Lena für
die Beibehaltung dieser ewigen Tradition. Lenas Gewinnpartie in der letzten Runde war dabei mit zweieinhalb Stunden Dauer sicher noch
das Sahnehäubchen. Die Siegerehrung musste dann eben warten…
Apropos Siegerehrung: Auch diese Serie hat natürlich gehalten: So ganz ohne Medaillen gehen wir nicht aus dem Haus.
Diesmal gibt es in der u14-Wertung ein komplettes Herder-Podium, auch wenn sich Ruben (Glückwunsch zu einem sehr starken Auftritt) schon
länger aus der Herderschach-AG zurückgezogen hat. Neben ihm überzeugte vor allem Zishuo. Das war sicher sein bislang stärkstes Turnier,
nach dem man jetzt ernsthaft über den Schritt zum Vereinsschach nachdenken kann. Dass für Felix drei Punkte zu Platz 3 seiner Altersklasse
reichen, liegt vor allem daran, dass das gemeinsame Open für u14 bis u18 diesmal von den älteren Spielern dominiert wurde.
Den Medaillenregen komplettiert "Spiro" (sorry, bei so vielen Konstantins muss einfach der Spitzname reichen) mit seiner ersten Top-Platzierung. U16-Bronze mit sehr guten drei Siegen (ohne jedes interne Duell) ist der Lohn für mehr als vier Jahre engagierten Auftretens in unserer AG und die Bereitschaft, sich immer wieder zum Wettkampf zu stellen. Es ist gewiss kein Zufall, dass der Erfolg sich jetzt einstellt, da Konstantin gemeinsam mit zwei Klassenkameraden das Training unserer jüngsten Einsteigergruppe übernommen hat. Dabei lernt man eben auch selbst noch dazu.
Konstantins kongeniale Partner im Training der Jüngsten sind Datha (diesmal verhindert) und Kirill. Kirill war nach dem ersten Tag in der Erfolgsspur. Sein ruhiges und konzentriertes Spiel ließ uns auf einen Spitzenplatz hoffen, doch leider kamen am Sonntag keine Punkte mehr dazu.
Noch um einen halben Punkt besser schnitt Konstantin H. ab. Es war sein erstes mehrtägiges Turnier und auf jeden Fall ein gelungener Schritt nach vorn. Er unterlag nur gegen den Zweiten und Dritten der Gesamtwertung.
Bei unseren weiteren Teilnehmern überwiegt leider die Zahl der internen Duelle. In einigen Fällen ist eine realistische Leistungseinschätzung durch den Vergleich mit den Spielern anderer Vereine und Schulen somit gar nicht möglich. Aber ok – wir stellten eben auch die Hälfte des Feldes in diesem Turnier.
So bleiben vor allem Einzeleindrücke zu berichten: Von Lenas starker Partie in der Schlussrunde war schon die Rede. Parallel dazu kämpfte Damiana in einem
echten Endspiel um den Titel des besten Mädchens. Ihre erfahrenere Konkurrentin setzte sich heute noch durch, doch auch für Damiana war das erste mehrtägige
Turnier erfolgreich. Ihre Dame-Matt-Gabel gegen Dongkeon sorgte für Gesprächsstoff.
Neben Dongkeon haben auch Maksim und Konstantin B. schon Turniererfahrung mitgebracht. An diesem Wochenende ist ihnen nicht alles gelungen,
so dass sie sich im Mittelfeld platzierten.
Zurück zu unseren Debütanten: Theo hatte einen starken Samstag mit zwei Siegen. Am Sonntag unterlag er dann gegen zwei Team-Kameraden. Für Niklas treffen die oben genannten Einschränkungen besonders zu. Er spielte überhaupt nur gegen einen "fremden" Gegner. Auch wenn noch keine Siegpunkte zu verbuchen sind, haben die Betreuer schon im Laufe dieses Wochenendes eine Steigerung beobachtet.
Wer fehlt noch? Yehor habe ich mir aus gutem Grund bis zum Schluss aufgehoben. Er hat mich bei seinem ersten externen Turnier schachlich und persönlich überzeugt. Zwei Punkte am Sonntag gegen Spieler aus etablierten Schachvereinen sind der Lohn für ein engagiertes Wochenende. Auch die Samstags-Partien waren deutlich besser, als es die Ausbeute in Punkten vermuten lässt.
Fazit: Zwei anstrengende Turniertage haben uns alles abverlangt. Nicht immer waren die sachkundigen Betreuer mit den gezeigten Leistungen zufrieden, obwohl vier Medaillen auf der Haben-Seite stehen. Doch neben den Medaillengewinnern haben gerade die Open-Debütanten gute Ansätze gezeigt. Uns ist nicht bange, dass die oben angesprochenen Serien auch weiter halten werden.
Bericht und Fotos: Thomas Binder
PS: Weitere Spieler unserer AG waren über ihre Vereine bzw. andere Anbieter gemeldet und stehen daher hier nicht im Fokus des Berichts.