Zur Startseite | Übersicht Wettkämpfe | Übersicht Schuljahr |
… so jedenfalls hätte die Schlagzeile lauten können, wenn es dem Logistik-Dienstleister gelungen wäre, den Eingang des Andreas-Gymnasiums zu finden
und die bestellten und angelieferten Pokale dort abzugeben. Da dies nicht gelang, konnten den Preisträgern heute nur Fake-Pokale für die Siegerfotos
in die Hand gedrückt werden. Die richtigen Pokale werden dann wohl in einer Woche an die
Betreuer übergeben, die dann ihrerseits die Logistik-Dienstleistung übernehmen müssen.
Das tut natürlich unserer Freude keinen Abbruch, dass wir erneut einen Siegerpokal in unsere Galerie aufnehmen können. Zishuo gewann mit selten gesehener Souveränität das u15-Turnier mit fünf Siegen aus fünf Partien. Wie gewohnt waren seine Partien unspektakulär und einfach überlegen geführt. Selbst im entscheidenden Spiel der Schlussrunde waren die Fronten früh zu seinen Gunsten geklärt. Dass es jetzt zum ersten ganz großen Erfolg gereicht hat, liegt daran, dass Zishuo die früher immer noch unvermeidlich scheinenden groben Patzer überwunden hat.
Den letzten Erfolg für uns in dieser Turnierkategorie errang übrigens 2023 Zishuos Bruder Ziyi, und wenn ich mich recht erinnere, wurden die entscheidenden Partien heute am gleichen Tisch im gleichen Raum gespielt.
Konstantin H. gelang erneut ein Schritt nach vorn. Seine engagierten Einsätze im Verein und in der AG zahlen sich durch gewachsene
Spielqualität und Routine aus. Auch Damiana (Foto links) wurde mit einem sehr guten Ergebnis weit in der oberen Tabellenhälfte belohnt.
Überhaupt zeigten sich unsere Spielerinnen deutlich verbessert. Sie spielten mutiges Schach und überzeugten mit langen Partien auch konditionell.
Wie Damiana holten auch Barbara und Lena jeweils 50%-Ergebnisse. Dabei musste Lena leider wegen Krankheit auf die Runden am Sonntag verzichten.
Aus dem Kreis der noch weniger erfahrenen Spieler sei Lennard für ebenfalls 50% der möglichen Punkte hervorgehoben, während Datha
das Pech hatte, am Samstag nur gegen Spieler aus der eigenen Mannschaft anzutreten. Unsere weiteren Starter liegen mit je 1½ Punkten im unteren Drittel.
Hier waren es meist noch einzelne grobe Fehler, die eine Partie verdarben.
Dass wir wieder sehr oft an den längsten Partien beteiligt waren, muss ich nicht ausdrücklich erwähnen. Da konnten es sich dann auch die Zuschauer bequem machen.
Das allgemeine Spielniveau der Jugend-Opens wurde durch die Einführung einer DWZ-Norm für die BJEM-Vorrunden weiter angehoben. So spielten einerseits Schülerinnen und Schüler mit, die auch schon höherwertige Turniererfahrung besitzen. Andererseits wird das Open zu einer Art Vorqualifikation zur zweiten BJEM-Vorrunde aufgewertet. Hierfür hätte man einen Top-3-Platz oder eine DWZ-Steigerung über 1200 gebraucht.
Drei Spieler aus unserem Team hatten realistische Chancen auf diese zusätzlichen Turnierziele, scheiterten aber schließlich relativ knapp daran.
Kundana (Bild links außen) spielte wie immer ein außerordentlich sicheres Schach und nutzte die von den Gegnern gegebenen Chancen souverän aus.
Der erfreuliche Leistungsanstieg der letzten Monate wird sich bald in deutlichem DWZ-Zuwachs und den Starts bei noch anspruchsvolleren Turnieren bestätigen.
Mit Platz 4 verpasst sie um nur einen Buchholzpunkt die Top-3.
Bei Bjarne (mittleres Bild) lief es nicht in allen Partien nach Wunsch – äh, genau genommen eigentlich in gar keiner. Doch mit seinem unbestreitbaren schachlichen
Können und seinem Kampfgeist konnte er dreimal das Blatt noch wenden. So verpasst er zwar die Qualifikation, doch DWZ-Zuwachs und Platz 6 lassen ein
positives Fazit zu.
Dritter im Bunde unserer starken u13-Vertreter ist Aryan (Bild links innen). Er verlor nur eine Partie, hielt gegen Kundana trotz Materialrückstand remis und dürfte den ersten DWZ-1000er überspringen. Seine Partie aus der dritten Runde, die wegen Überlänge mal wieder Betreuer, Schiedsrichter und interessierte Zuschauer zu einer Spätschicht zwang, gehört zum Besten, was ich auf dieser Turnierstufe bisher gesehen habe. Das gilt ausdrücklich für beide Spieler, denn sein Gegner stellte immer wieder phantasievolle Fallen und knüpfte Mattnetze, die Aryan auf dem Weg zum Sieg bis zuletzt volle Aufmerksamkeit abverlangten.
Cord und Lahcen spielten erstmals auf der Stufe eines zweitägigen Opens. Da gelang noch nicht alles bzw. wurde noch nicht in jedem Fall die schachliche Qualität in den Punkt umgesetzt. Stellvertretend sei Cords Erstrundenpartie genannt, als er einen Gegner mit DWZ nahe 1100 klar überspielt hatte, dann aber eine Mattdrohung übersah. Lahcen hat sich schon in jungen Jahren in die Reihe unserer Spieler aus der Kategorie "ich spiele die längste Partie der Runde" eingereiht. Sie ist wohl noch größer als die Reihe unserer Medaillen- und Pokalgewinner…
Letzte Chronistenpflicht ist es, noch auf die zur Farce degradierte u17-Gruppe zu verweisen. Von zehn gemeldeten Kandidaten traten zunächst nur sechs an. Das ergab die eigentlich schöne Option eines Rundenturniers. Ab Runde vier fehlte dann ein Spieler, der nur in Runde 5 durch eine weitere Teilnehmerin ersetzt wurde. Diese Umstände und das große Leistungsgefälle führen zu dem Kuriosum, dass Konstantin Sp. mit einem Punkt aus 5 Runden unter sieben Spielern immerhin Platz 4 belegt.
Bericht und Fotos: Thomas Binder