Unvergessliche Tage in Bad Homburg

Wenn man das Privileg genießt, eine DSSM in Bad Homburg zu spielen, gibt es viel mehr zu berichten als nur von den Schachpartien.
Wo fängt man an? Natürlich bei der vorbildlichen und völlig unaufgeregten Organisation durch das Team der Schachjugend Herborn, angeführt von Simon Martin Claus. Die Erfahrung von mehr als 20 Jahren DSSM-Organisation ist durch nichts zu ersetzen.
Zudem bietet die Jugendherberge in Bad Homburg optimale Spielbedingungen: ein Turnier der kurzen Wege, komfortable Zimmer mit eigenem Bad, schmackhafte und abwechslungsreiche Kost zu allen Mahlzeiten und ein aufmerksames und freundliches JH-Team.
Was die Angebote der Küche betrifft, wird dies noch durch den traditionellen Grillabend getoppt. Es war sogar unkompliziert möglich, diesen um einen Tag vorzuziehen, weil die Wetterprognose für Samstag nichts Gutes verhieß.

Bild Das Wetter kam dann übrigens längst nicht so schlimm wie befürchtet. So wurde selbst der Ausflug zur Saalburg noch zum schönen Erlebnis für unsere beiden Neulinge. (Auf dem Bild beim altrömischen Brettspiel)
Tags zuvor hatte man die Wahl zwischen Schwimmbad und Minigolf. Während die Jungs komplett das Planschen vorzogen, schloss sich Helena dem Team aus Frankfurt/Oder auf dem Minigolf-Platz an. Am Ende standen auf ihrem Spielzettel solch niedrige Schlagzahlen, dass einer der Brandenburger Jungen anerkennend sagte: "Selbst wenn das ihre Zeugnisnoten wären, wäre sie besser als wir."

Bild Ganz ohne Schach ging es auch außerhalb der Meisterschaft nicht. Im Tandem-Turnier kamen Leonhard und Ferris auf Platz 2. Helena und Bjarne spielten zwar mehr Schach als Tandem, rangieren aber auch im vorderen Mittelfeld. Knapp dahinter folgt dann Konsti, der ein Tandem mit seinem Cousin Grigor aus dem Team von Frankfurt/Main bildete. Ein solches Familientreffen bei einer Deutschen Schulschach-Meisterschaft hat wohl auch Seltenheitswert.
Chronistenpflicht ist es, nachzutragen, dass es auch ein Betreuerturnier über fünf Runden gab. Kai (2½ Punkte) und ich (1½ Punkte) spielten hier eine eher untergeordnete Rolle. Vorn lagen zwei FIDE-Meister, und mit 1½ aus 4 traf ich noch in der Schlussrunde auf den Sieger des Vorjahres. Schön, dass Schulschach-Meisterschaften immer mehr durch hochrangige Trainer und Betreuer aufgewertet werden. Wir haben auch hier die Zeichen der Zeit erkannt und erneut auf den Einsatz schachlich starker Zusatzbetreuer gesetzt. Kai begleitete diesmal die WK-IV-Mannschaft, während Aram bei der anderen Partnerschule seines Vereins dabei war. Wenn die WK-II in Karlsruhe um die Medaillen spielt, werden uns beide begleiten.

Normalerweise wäre hier Schluss, hieß es doch Abschied nehmen von Bad Homburg und dreieinhalb erlebnisreichen Tagen. Aber ein Highlight wartete noch auf unser Team: Auf der Rückfahrt erkannten die Spieler im Nachbarabteil Großmeister Niclas Huschenbeth, aktuell die Nr. 8 in Deutschland und unter den Top-100 in Europa. Der Hamburger hat durch seine Youtube-Videos einen hohen Grad an Popularität unter jungen Schachspielern. Gerne signierte er unsere DSSM-Urkunden, die dadurch noch weiter an Wert gewinnen werden.

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Die beiden Berliner Top-Teams (und Betreuer)
vereint an der Tischtennisplatte
Nicht jeden originellen Trikotspruch muss ich verstehen.

Bericht und Fotos: Thomas Binder